Nanopolis

Geschichten über Menschen entlang der Wiener Straßenbahnlinie D

 

Die Route des D-Wagens, wie ihn seine Benutzer liebevoll nennen, führt von Nußdorf zum Wiedner Gürtel. Die Länge der Strecke - quer durch die Stadt - macht allerdings nicht das Besondere an dieser Straßenbahnlinie aus. Es sind die unterschiedlichen Grätzeln, die sie verbindet, es sind die Gegensätze, die aufeinandertreffen.

Entlang dieser Route leben junge und alte Leute, Kinder, Berufstätige und Pensionisten, Kellner, Akademiker, Hausmeister, Putzfrauen, Wohlhabende und weniger Wohlhabende. Für sie alle stellt der D-Wagen Teil ihres Alltags dar, gehört zum gewohnten Erscheinungsbild in ihrem Wohn- viertel. Jede einzelne Station entlang der Route des D-Wagens - es sind insgesamt 28 - lädt zu einer Geschichte ein.

Der Karl Marx-Hof befindet sich an einem Ende der Straßenbahnlinie D, das Belvedere mit seinem Barockgarten am anderen. Beide sind nicht Endstationen, sie symbolisieren aber am besten die Widersprüchlichkeiten entlang dieser Straßenbahnlinie.

 

Station/Seite

1   Beethovengang: Ein kleines Ölbild ruft längst Vergangenes in Erinnerung 5
2   Nußdorf: Wie die Frau Leopoldine den Herrn Franz kennengelernt hat 8
3   Sickenberggasse: Rückblickend fehlen ihm 40 Jahre 13
4   Grinzinger Straße: Oder hat die Mama vielleicht doch recht? 16
5   Halteraugasse: Das Schneckenbücherhaus 21
6   Heiligenstadt: Die zwei Seelen in der Brust der Blaženka Stipšić 25
7   Gunoldstrasse: Ein Cupid names Veronika 29
8   Rampengasse: Selbstgespräche im Wertheimsteinpark 36
9   Radelmayergasse: Zahlen, Herr Anton, bitte! 40
10 Liechtenwerder Platz: Ein Schal und zwei Watschen 48
11 Augasse: Eine Päpstin und ein Gehenkter: Doch nur ein Kartenspiel? 52
12 Althanstraße: Als es noch einen Hausmeister gab 60
13 Julius Tandler-Platz: Nachhilfestunden für Erika 65
14 Seegasse: Lagrasse war eine Endstation, allerdings nicht der Linie D 68
15 Bauernfeldplatz: Was ist schon schön? Farben, Töne, der Hintern der Venus von Milo? 71
16 Schlickgasse: Vom Essen mit gehobenen Handrücken und Singen von Wienerliedern 79
17 Börsegasse: Das rote und das grüne Kleid 86
18 Schottentor: Vom Umbenennen von Straßen 92
19 Rathausplatz: Haß- und Schuldgefühle 97
20 Stadiongasse: Er weiß bereits im voraus, worüber sie beim Frühstück reden werden 103
21 Dr. Karl Renner-Ring: Die Gewissensparkbank 108
22 Burgring: Mit vierzig ist man doch nicht alt, oder? 113
23 Kärntner Ring: Roter, roter Ging, Ging, Ging 119
24 Schwarzenbergplatz: Ein Metaort, der beliebig viele Metazeiten zuläßt 125
25 Gußhausstraße: Der Buchstabe D 129
26 Plößlgasse: Das artige Geklappere der silbernen Gabelchen
27 Schloß Belvedere: Das Grinsen der Sphingen 142
28 Südbahnhof: Am Ende eines menschlichen Daseins steht nicht der Tod, sondern ein Friedhofsgärtner 151

 

 

... und hier eine Meinung (Brief) zum Buch aus Übersee:

I am definitely a night person but the last few weeks I have very much looked forward to going to bed because each night I read two or three chapters of your book Nanopolis.  I am totally "begeistert."  You write in what is seemingly a very informal, spontaneous manner as if the scenes simply just occurred to you.  But actually each aspect is so carefully integrated and has such depth: What the person looks like, wears, says, thinks is described so clearly by you and coalesces and builds a character into a totality that could not be otherwise.  For instance, right in the beginning, Chapter Nussdorf, Frau Leopoldine had to have that name and be called Poldi.  It fits exactly.  And the orthopedic shoes on her husband are also a must.  The observation that she was a follower of Nazi ideology but that he was not criminally involved  because he lacked initiative or even the courage rounds out a picture I can visualize as clearly  if I had met the couple.  And this was true for each chapter (or chapterette?) with you being able to describe the clothing, the movements, the language as if you had been in the scene yourself.  It is hard to believe that these people are not alive.  For instance on page 64, when  die Oma says:  "Den Orlicek kenn ich gut.....Ein anständiger Mensch, der Orlicek.  So eine Gemeinheit." I could hear those words as if I were standing there. 

Unfortunately, I cannot recall previous stories once I continue to read the next and the next. Whichever story I read was always the best one.   

Dr. Dorit Whiteman, Long Island, USA

 
Geschichten über Menschen entlang der
Wiener Straßenbahnlinie D
 
Österreichisches Literaturforum 2011
 
ISBN 978-3-902760-02-9

 

Buchpräsentationen:

Initiative Grüne SeniorInnen, 13. September 2011

SPÖ Wiener Bildung, 18. März 2012

Republikanischer Club, 13. Juni 2012

(Filmaufzeichnung dazu: http://ichmachpolitik.at/questions/1655)