LEPRA

Photos: Mischa Erben

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ausgerechnet vor seinem Haus verhindert der Journalist Alois Wolletz einer Abends zufällig den Überfall zweier junger Burschen auf ein Mädchen. In der Folge weitet sich dieser Vorfall, ordnungsgemäß im zuständigen Kommissariat gemeldet, aus. Rassistische Töne klingen an, immer weitere, kleine Kriminalfälle lassen rechtsradikale Verbindungen vermuten. Von Kollegen und seiner Lebensgefährtin aufgefordert, nimmt er Stellung. Öffentlich, in seinen wöchentlichen Kolumnen, die sich vor allem mit der neuen politischen Sprache beschäftigen, mit dem achselzuckenden Akzeptieren rechter Phrasen, mit den Wortblasen einer rechts von der Mitte angesiedelten politischen Klasse. Wie Lepra, befindet er, befallen diese Sprachwendungen die alltägliche Kommunikation vieler. Das Land, in dem er lebt, scheint in Nebensächlichkeiten und kleinen Bosheiten zu versinken. Seine Bemühungen, die sich häufenden Kriminalfälle miteinander zu verbinden, werden von alten und neuen Freunden kräftig unterstützt, nicht zuletzt auch von dem Mädchen, dem Stein des Anstoßes, einer Roma und angehenden Geigerin. Und einer alten Dame, Adele Weiss … .

 

 
 
Österreichisches Literaturforum 2003
ISBN 3-900860-24-6

Buchpräsentation: Jüdisches Museum, 17.12. 2003